Projekt „faNutec“

Projekt „faNutec“:

Schülerinnen und Schüler farmen unter Nutzung neuester technischer Möglichkeiten


Wie kann ein FarmBot sinnvoll in den Schulalltag integriert werden?

Waldschule Hagen-Beverstedt entwickelt zusammen mit der Universität Bremen einen Leitfaden

Mit dem Bau des autonom betriebenen Hochbeets fiel der Startschuss für das langersehnte Projekt faNutec an der Waldschule Hagen-Beverstedt. In Zusammenarbeit mit der Universität Bremen wird in den nächsten zwei Jahren ein curriculumorientierter Leitfaden entwickelt, der anderen Schulen detailliert zeigt, wie ein FarmBot sinnvoll in den Schulalltag integriert werden kann.

Mit dem hier vorgestellten Projekt soll das Lernen am Realobjekt wieder stärker in den Fokus rücken und das Interesse der Schülerinnen und Schüler wecken. Dabei wird eine Schnittstelle zwischen der Biologie und Technik geschaffen, die aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken ist. 


Im Fach Biologie ist das Lernen am Realobjekt unerlässlich, denn es schafft bei den Schülerinnen und Schülern ein Bewusstsein für die in der Natur ablaufenden Prozesse und Phänomene. Jedoch kann es durch die zunehmende Fülle an komplexen Unterrichtsinhalten, der Digitalisierung oder auch durch Zeitmangel z. B. für Exkursionen zu einem Praxisverlust kommen. Auch der Einsatz neuer Unterrichtsmethoden wie digitale 3D Modelle oder plastische Modelle können nicht das leisten, was z. B. eine echte Pflanze den Schüler:innen vermittelt. Denn die echte Pflanze fühlt sich nicht hart wie Plastik an, ist nicht farblich verändert oder sogar reduziert in ihrer Darstellung. Ein Realobjekt ermöglicht das Lernen mit mehreren Sinnen, wodurch das Gehirn die Inhalte besser verknüpfen kann. 

Um den Praxisverlust zu verhindern und das Interesse an der Natur für die technikaffine Jugend zu stärken, soll ein sogenannter FarmBot in den Schulalltag der Waldschule Hagen-Beverstedt integriert werden. Bei dem FarmBot handelt es sich um einen auf einem 3D-Schienensystem agierenden Roboter eines US-amerikanisches Start-up Unternehmens.

Bereits über 500 Bildungseinrichtungen weltweit sind Teil der FarmBot-Community. Sie begeistern und inspirieren damit die nächste Generation von Landwirten, Ingenieuren, Pflanzenwissenschaftlern und Programmierern.

Auch wir an der Waldschule Hagen-Beverstedt sehen in dem FarmBot ein großes Potenzial für unsere Schülerinnen und Schüler. Mit einer eigens durch die Schülerinnen und Schüler programmierte Steuerungstechnik soll der Roboter autonom eine kleiner Fläche bewirtschaften. Die Schülerinnen und Schüler erstellen mithilfe des Programms einen Pflanz- sowie Bewässerungsplan und können ebenfalls das Jäten zeitlich festlegen. Um die unterschiedlichen Aufgaben auszuführen, bedarf es neben der zu programmierenden Software ein Kamerasystem und verschiedene Werkzeugaufsätze. Die Werkzeugaufsätze werden mithilfe eines 3D Druckers selbst angefertigt und bei Bedarf verändert. 


Neben dem technischen Aspekt müssen sich die Schülerinnen und Schüler ebenfalls mit der Biologie der Pflanzen intensiv auseinandersetzen, um z. B. einen gewünschten Ernteertrag zu erzielen. 

Der FarmBot bietet die hervorragende Möglichkeit des handlungsorientierten Unterrichts ganz nach dem Motto „Learning by doing“. Die Schülerinnen und Schüler können mithilfe des FarmBots Wachstum beobachten oder messen, Einflüsse auf das Wachstum experimentell ermitteln und eigene Untersuchungen oder Experimente planen und durchführen. Dabei ist es ebenfalls wichtig, dass gemeinsam Probleme oder unerwartete Resultate thematisiert und diskutiert werden. 

Die Lernenden verknüpfen beim Arbeiten mit dem FarmBot Kopf- und Handarbeit und erschaffen eigene Produkte, die im Unterricht genutzt werden können. Damit leisten die Schülerinnen und Schüler aktiv einen Beitrag zum Unterricht, was die Motivation und die Wertschätzung erhöhen kann. 


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